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Generationen Projekt Hausbau

Was unterscheidet Wohnprojekte, die damit werben, alle Generationen anzusprechen, von anderen Wohnprojekten?

Für den Bauträger/Planer tun sich dabei einige zusätzliche Herausforderungen auf: Es geht bei diesen Wohnprojekten um Schaffung von Lebensraum, aber auch Schaffung eines sozialen Netzwerkes- um familiäre, freundschaftliche und nachbarschaftliche Kontakte.

Viele Bauträger setzen daher auf die Mitsprache der zukünftigen Bewohner: je aktiver Sie ihren zukünftigen Lebensraum mitgestalten können, desto zufriedener können Sie dann in ihrem neuem Zuhause leben.

Wie gelingt es, die Bedürfnisse aller Generationen in einem Wohnprojekt zu erfüllen? (ich denke dabei konkret an Kinderlärm vs. Ruhebedürfnis älterer Menschen etc.)

Grundsätzlich verbringen Menschen, je älter Sie werden, mehr Zeit Zuhause. Damit steigt auch das Bedürfnis nach Komfort und Sicherheit. Trotz voranschreitendem Alter möglichst selbstbestimmt zu leben, das ist einer der wichtigsten Aspekte der Generation 60+. Damit sind Barrierefreiheit und entsprechende Infrastruktur in der Wohnungsnähe die wichtigsten Faktoren, um diese Bedürfnisse zu erfüllen.

Studien zeigen, dass potentielle Bewohner von gemeinschaftlichen Anlagen besonders Folgendes wünschen: ein gesunder Mix aus zeitweiliger Gesellschaft als auch die Berücksichtigung des Wunsches nach Privatsphäre. Aufgabe des Planers einer Mehr- Generationen Anlage ist es daher, altersadäquate private Wohnräume in räumlicher Nähe zu gemeinschaftlich genutzten Orten wie Gärten, Bewegungs- und Kreativräumen zu schaffen.

Damit das Zusammenleben möglichst harmonisch und reibungslos abläuft müssen die Projekte so geplant werden, dass mögliche Reibungspunkte von vornherein ausgeschlossen werden- sei es dass der Kinderspielplatz, immer eine Quelle von Lautstärke, so positioniert wird, dass er eher in der Nähe der „Familienwohnungen“ situiert ist, um damit das Ruhebedürfnis von älteren Menschen gerecht zu werden.

Oft wird allerdings die Erfahrung gemacht, dass ältere Menschen genau das wollen, Sie wollen Kinder spielen hören, um aktiv am Leben teil zu haben.

Wie gefragt sind diese Generationenhäuser?

Es sind in Österreich in den vergangenen Jahren einige alternative Mehrgenerationen Wohnprojekte entstanden, diese Projekte orientieren sich an den guten Erfahrungen von Deutschland und besonders Skandinavien.
Vorreiter in der Umsetzung ist Wien, dort gibt es einige Wohnprojekte die sich speziell den Bedürfnissen von älteren Menschen angepasst haben und auch Mehr-Generationen übergreifend geplant wurden.
Hervorzuheben ist zum Bespiel die generationenübergreifende Wohnanlage „Ameisgasse“ oder den „Klostergarten“ im 22. Bezirk, wo die Appartments mit speziellen, auf die Wünsche der älteren Generation ausgerichteten Sicherheits- und Notrufeinrichtungen ausgestattet sind.
Die „Sargfabrik“ in Wien hat bereits vor 20 Jahren den Trend „Mehrgenerationen Wohnen“ aufgegriffen: Dort wurde ein offenes Zusammenleben in einer ehemaligen Fabrik realisiert. Den Bewohnern werden ein Veranstaltungsaal, ein Badehaus, Spielplätze, gemeinschaftlich nutzbare Dachgärten und ein Kinderhaus angeboten.

Wird die Anzahl solcher Wohnprojekte steigen oder versucht man doch eher, sich gezielt auf einzelne Zielgruppen wie Singles, Jungfamilien etc. zu konzentrieren?

Ein anhaltender Trend ist sicher die Individualisierung der Gesellschaft, und damit einhergehend dass sich die Lebens- und auch Wohnbedürfnisse einzelner Bevölkerungsgruppen immer stärker voneinander unterscheiden. Die Zahl der Single-Haushalte in West- und vor allem Nordeuropa wächst immer noch, vor allem in der Großstadt, in Österreich lebt bereits jeder dritte alleine.
Die finanziellen Möglichkeiten, der Wunsch nach Freiheit und Individualität tragen dazu bei.
Diesem Trend wird in den letzten Jahren städteplanerisch vermehrt nachgegangen, Stichwort „Single/Micro Wohnung“
Zum anderen werden die Menschen immer älter und bleiben dabei – zum Glück- geistig und körperlich jung. Bis zum Jahr 2050 wird die Zahl der über 60 jährigen von 900 Millionen auf über 2 Milliarden wachsen. Diese Generation will nicht ins Altersheim abgeschoben werden, ihr Ziel ist es, möglichst lang unabhängig und selbstbestimmt zu leben.
„Micro-dorf“ Feeling in der Stadt (sogenannte „Graetzel Bildung“), gemeinschaftlich genutzte Gärten und Räume, Mehrgenerationen Häuser und Siedlungen- hier sind kreative Lösungsansätze gefragt, um neue Wohnmodelle zu schaffen, die generationsübergreifend funktionieren.

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